"Weihnachten in Deutschland"
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Das Weihnachtsfest ist das wichtigste Fest der Christen. Sie feiern an Weihnachten die Geburt von Jesus Christus, dem Sohn Gottes. Mittlerweile feiern auch Nichtchristen in aller Welt Weihnachten mit weihnachtlicher Dekoration, Tannenbaum und dem Austausch von Geschenken.
Heiliger Abend 24.12. - Heiliger Abend Der Heilige Abend ist der Vorabend des Weihnachtsfestes und kein Feiertag. So haben die Geschäfte bis 14 Uhr geöffnet, aber viele Leute nehmen an diesem Tag bereits frei. In Deutschland spielt dieser Tag die Hauptrolle bei den Weihnachtsfeierlichkeiten. Im Folgenden wird der Tagesablauf des 24.12. beschrieben, so wie er in vielen Familien in Deutschland Jahr für Jahr abläuft.
Weihnachtsbaum Während die Mutter die letzten Lebensmittel besorgt und bereits das Weihnachtsessen vorbereitet, ist es meist Aufgabe des Vaters mit den Kindern zusammen den Christbaum aufzustellen sowie zu schmücken. Die Tradition des Weihnachtsbaumes stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die immergrüne Tanne oder Fichte steht für Leben und Hoffnung. Bereits im 16. Jahrhundert wurden in Deutschland vermutlich Weihnachtsbäume aufgestellt. Im 18. Jahrhundert verbreitete sich der Brauch an Weihnachten einen Baum aufzustellen - vor allem in den bürgerlichen Häusern. Als Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha 1840 Victoria von England heiratete und beide die deutschen Weihnachtsbräuche pflegten, wurde der mit Süßigkeiten und Figuren geschmückte Weihnachtsbaum in Großbritannien immer beliebter. Mit deutschen Auswanderen verbreitete der Brauch zu Weihnachten einen Baum aufzustellen, auch in den USA. 1891 stand vor dem Weißen Haus in Washington das erste Mal ein Weihnachtsbaum.
Weihnachtsschmuck Es ist ein ursprünglich rein deutscher Brauch, den Christbaum zu schmücken. Von der armen Bevölkerung wurde er früher traditionell mit eingelagerten Winteräpfeln und Süßigkeiten geschmückt. Der Adel dagegen dekorierte die Bäume zuerst mit vergoldeten Früchten, später mit versilberten Glaskugeln (mehr zum ). Die traditionellen Kugelfarben sind Rot, Gold und Silber. Heute wird der Christbaum je nach Geschmack mit Kerzen (meist elektrisch wegen der Brandgefahr), Christbaumkugeln, Lametta (silberne oder goldene sehr dünne Metallstreifen), Schleifen, Strohsternen, Holzspielzeug, Schokoladenanhänger und/oder Sternwerfern geschmückt. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Krippe Nachdem der Christbaum geschmückt wurde, wird unter ihm eine Krippe aufgestellt. Sie ist meist aus Holz und stellt den nachgebildeten Stall mit dem neugeborenen Jesuskind, seinen Eltern, den Hirten und den Tieren dar. In Deutschland ist die Variation an Krippen sehr groß, häufig werden auf dem Weihnachtsmarkt jährlich eine neue Figur zur Erweiterung der Krippe dazugekauft.
Kindermette Am Nachmittag findet in den Gemeinden ein Kinderweihnachtsgottesdienst statt. In der festlich geschmückten Kirche mit Christbaum sowie großer Krippe, wird die Weihnachtsgeschichte vorgelesen oder von den Kindern ein Krippenspiel aufgeführt. Im Kerzenschein werden außerdem Weihnachtslieder gesungen und auf das Weihnachtsfest eingestimmt. Dieser schöne weihnachtliche Gottesdienst wird häufig auch von Erwachsenen besucht, die nachts die Christmette nicht besuchen möchten.
Friedhofsbesuch Nach der Kindermette geht die Familie meist auf den Friedhof und besucht die Gräber der verstorbenen Angehörigen. Häufig stehen auf den Gräbern kleine Christbäume mit Wachskerzen oder zumindest Kerzen, die angezündet werden. Allen Bekannten, denen man auf dem Weg begegnet wird ein schönes Weihnachtsfest gewünscht. In meiner Familie ist es Tradition, dass sich alle Kinder und Enkel am Grab meiner Großeltern um 17 Uhr nach der Kindermette treffen. Als meine Cousins noch Kinder waren, haben sie am Grab für die verstorbenen Großeltern Lieder gesungen und Flöte gespielt.
Essen Nach dem Friedhofsbesuch findet meist anschließend zuhause das Weihnachtsessen statt. Bis vor 50 Jahren war das Essen am heiligen Abend, der noch zur Fastenzeit zählte, festgelegt. Es gab entweder ein gedünstetes Fischgericht oder ein Salat aus Salzheringen mit Kartoffeln. Auf dem Land wurden Rohrnudeln (gebackene Hefeteigklöse) sowie eine Suppe gegessen. Erst nach der Christmette gab es Bratwürste mit Sauerkraut. Heute gibt es keine festen Essensregeln mehr. In Familien mit Kindern wird meist ein schnelles Essen wie Würste mit Kartoffelsalat gereicht, da die Kinder auf die Geschenke warten. In Familien ohne Kinder hat sich in den letzten Jahren das Weihnachtsessen zu einem Festessen mit mehreren Gängen entwickelt. Nach dem Essen werden Plätzchen, Stollen und Glühwein gereicht.
Weihnachtsgeschichte Nach dem Essen wird in vielen Familien die Weihnachtsgeschichte vorgelesen. Sie erzählt davon, wie sich Josef mit seiner schwangeren Frau Maria, auf den Weg zur Volkszählung machte. Da sie in Bethlehem keine Herberge zur Übernachtung fanden, gebar Maria ihren Sohn Jesus in einem Stall und legte ihn in Windeln gewickelt in eine Krippe. Ein Engel verkündete den Hirten, die ihre Tierherden auf den umliegenden Feldern hüteten, dass in diesem Stall der Sohn Gottes geboren wurde. Und so eilten sie herbei um das Neugeborene zu betrachten.
Weihnachtslieder Im Anschluß an die Weihnachtsgeschichte werden in manchen Familien Weihnachtslieder gesungen und wer ein Instrument spielen kann, musiziert dazu. Als Alternative wird häufig eine CD mit Weihnachtsliedern abgespielt. Die ältesten deutschen Weihnachtslieder wurden bereits vom 11. bis 14. Jahrhundert komponiert. Das bekannteste Weihnachtslied ist „Stille Nacht, Heilige Nacht“, gefolgt von „O du fröhliche“, welche erst im 18. und 19. Jahrhundert entstanden sind.
Geschenke Beschenkt werden vor allem die Kinder von den Eltern, Großeltern und Tanten. Unter dem Weihnachtsbaum liegen für sie vorwiegend Spielzeug, neue Skier, Schlittschuhe, ein Pullover oder Geld. Größere Kinder, die nicht mehr ans Christkind glauben, schenken ihren Eltern und Großeltern ebenfalls etwas zu Weihnachten. In der Familie beschenkt man sich gegenseitig, wobei diese Tradition immer mehr abgeschafft wird. Kleine Geschenke erhalten meist auch Freunde und enge Geschäftspartner. An den Geschenken hängen meist kleine Kärtchen, in denen ein schönes Weihnachtsfest sowie ein gutes neues Jahr gewünscht wird. Beliebte Geschenke im Familien- und Freundeskreis sind Bücher, CDs, Wein, Delikatessen, Theater-, Konzert- oder Kinokarten und Selbstgefertigtes wie z.B. gestrickte Socken, Mützen, Schals usw. Geschäftspartner werden häufig mit Spirituosen oder Kalender beschenkt.
Christmette Die Christmette ist der wichtigste Gottesdienst am Weihnachtsfest. Die katholische Kirche hat traditionell um 0 Uhr des 25. Dezember die Geburt Jesu gefeiert, jedoch wurden mit der Zeit die Gottesdienste zeitlich immer weiter nach vorne verlegt. So hat sich im Laufe der Zeit das Feiern am Heiligen Abend immer mehr eingebürgert. Heute findet der weihnachtliche Gottesdienst gegen 22.30 Uhr statt. Auch wenn viele Deutsche nicht mehr regelmäßig in die Kirche gehen, gehen sie meist doch noch an diesem einen Tag, um nach einem langen Jahr Ruhe zu finden und die weihnachtliche Stimmung zu genießen. Meist fällt auch erst mit dem Kirchgang der Stress der vielen Weihnachtsvorbereitungen und –einkäufe ab. Die Kirche ist sehr festlich mit Weihnachtsbaum und brennenden Kerzen geschmückt. Es wird die heilige Messe gefeiert, die Weihnachtsgeschichte vorgelesen sowie zahlreiche Weihnachtslieder gesungen.
Zur Adventszeit sind die Straßen der Städte hell beleuchtet. Überall hängen Lichterketten und bunter Schmuck. In den Fenstern hängen Sterne und andere Figuren aus Papier. Und aus vielen Küchen kommt ein schöner Duft. Die Menschen fangen an, Weihnachtsplätzchen und besondere Weihnachtskuchen zu backen.
Adventszeit in Deutschland An den Adventssonntagen findet man sich häufig zusammen, um warme Getränke (z.B. Punsch, Tee, Kakao) zu trinken, Kekse, Lebkuchen und Stollen zu essen und um den Kindern Weihnachtsgeschichten vorzulesen. Diesen Brauch gibt es etwas seit Beginn des 20. Jahrhunderts (mehr zur Weihnachtsbäckerei, Vorweihnachtszeit).
Adventskalender Viele Kinder haben auch einen Adventskalender. Für jeden der 24 Tage im Dezember bis zum Weihnachtstag findet man ein Stückchen Schokolade oder etwas anderes hinter kleinen Türen. Es gibt aber auch Adventskalender, die die Mütter oder größere Kinder selber machen und mit schönen Sachen, wie z. B. Nüssen, Obst, Schokolade und kleinem Spielzeug füllen. In alten Adventskalendern findet man noch hinter jedem Fenster eine biblische Verheißung, die auf den kommenden Christus hinweist.
Zu Weihnachten sind auch Mistelzweige eine beliebte Tradition. Die Mistel war schon bei den Römern als Pflanze des Lebens bekannt, weil sie auch im Winter grüne Blätter behält. Weihnachten gilt die Pflanze als Glücksbringer. Ein Mistelzweig wird über der Tür angebracht und wer zu zweit hindurch schreitet küsst sich. Eine liebevolle Tradition zu Weihnachten.
Der Nikolausstiefel und der Nikolaus sind weitere Bräuche zu Weihnachten. Zum Nikolaustag, dem 6. Dezember, stellen Kinder ihre geputzten Schuhe oder Stiefel ans Fenster oder vor die Tür. Der Nikolaus füllt diese dann über Nacht mit kleinen Geschenken und Süßigkeiten.
Der Weihnachtsstollen Eine nächste, bekannte Tradition zu Weihnachten ist der Weihnachtsstollen. In der Vorweihnachtszeit gibt es in den meisten Geschäften zu kaufen. In seiner Form soll der Christstollen das Christuskind wiedergeben. So, wie es in weißen Tüchern gewickelt, in der Krippe lag. Um das Jahr 1300 wurde der erste Stollen gebacken und ist seither eine Tradition zu Weihnachten. In verschiednen Varianten wird der Stollen gebacken.
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